Programm:
Die Vorstellung unseres Vortragenden übernimmt unser Freund Andreas Hofbauer, der mit diesem in seiner aktiven Zeit arbeiten durfte und den eine jahrelange Freundschaft mit Herrn Dr. Geiger verbindet.
In seinem Vortrag schafft es Hofrat Dr. Ernst Geiger eine packende Atmosphäre zwischen Realität und Fiktion zu erzeugen. So beginnt er mit den Ausführungen zu seinem Buch Heim Weg, welches als Kriminalroman die Fakten der Wiener Mädchenmorde aufarbeitet.
Ende der achtziger Jahre hielt eine Mordserie in
Wien-Favoriten die Polizei und die Öffentlichkeit gleichermaßen in Atem.
Innerhalb von zwei Jahren fielen im zehnten Wiener Gemeindebezirk zwei Mädchen
und eine junge Frau brutalen Sexualverbrechen zum Opfer.
Die 20 Jahre alte Alexandra Schriefl - eine hübsche, lebenslustige
Verkäuferin - starb am 26. Oktober 1988. Sie wurde nach einem Disco-Besuch in
ihrem Heimatbezirk auf einem verwahrlosten Grundstück in der Himberger Straße
vergewaltigt, erdrosselt und mit ihren eigenen Kleidungsstücken nackt an einen
Baum gefesselt.
Nur knapp dreieinhalb Monate später, am 2. Februar 1989, schlug in
Favoriten wieder ein Mädchenmörder zu. Die zehn Jahre alte Christina Beranek
wurde in der Per Albin Hansson-Siedlung - nur wenige 100 Meter von jenem Ort
entfernt, an dem Alexandra Schriefl getötet wurde - sexuell missbraucht und
erdrosselt. Sie war zuletzt lebend in einer Trafik gesehen worden, wo sie ein
Mickey Mouse-Heft abholte. Das Mädchen wurde im letzten Stockwerk des Blocks B
der Siedlung mit ihrer Strumpfhose getötet und an das Stiegengeländer
gefesselt. Daraufhin lief der bis zum damaligen Zeitpunkt größte Polizeieinsatz
der Zweiten Republik an.
Im Rahmen
der Ermittlungen wurden zunächst sieben Verdächtige ausgeforscht, die mit den
Verbrechen aber nichts zu tun hatten.
Am 22. Dezember 1990 schließlich starb Nicole Strau, nachdem die
Achtjährige bei ihrer Tante Weihnachtsgeschenke abgeholt hatte. Sie begegnete
vermutlich zufällig auf dem Weg zum Autobus ihrem Mörder, der sie mitnahm, sich
an ihr verging und sie dann im Laaer Wald mit einem abgebrochenen Ast erschlug,
nachdem er versucht hatte, sie mit ihren eigenen Schuhbändern zu erdrosseln.
Geraume Zeit sah es so aus, als würden alle drei Bluttaten ungesühnt
bleiben. In den Fällen Schriefl und Strau waren jedoch an den Tatorten bzw. an
den Leichen Spermaspuren sichergestellt worden. Als die Gerichtsmedizin das
DNA-Verfahren so weit entwickelt hatte, dass man dieses Beweismaterial mit den
genetischen Fingerabdrücken Tatverdächtiger abgleichen konnte, kam wieder
Bewegung in die Ermittlerarbeit und schließlich konnten beide Täter gefasst werden.
So handelte es sich bei dem Mörder von Beranek und Schriefl um einen äußerst gefährlichen Serienmörder und bei dem Mörder von Nicole Strau um den Bekannten der eigenen Tante, welcher das Kind wiederholt missbraucht hatte.
Die spannenden Ausführungen von Dr. Geiger wurden durch 3 Leseproben verstärkt. Diese wurden von unserer Freundin Birgit Chochola gelesen und haben uns wahrlich an den Tatort der Verbrechen befördert.
Obwohl der Vortrag inkl. Fragerunde bis nach 21:30 Uhr reicht, hätten wir Herrn Dr. Geiger wahrscheinlich noch länger gespannt folgen können. Abschließend signiert unser Vortragender noch Bücher für interessierte Freunde und steht für weitere Fragen zur Verfügung.
Herzlichen Dank an Freund Andreas und unsere Vortragsmeisterin Birgit für diesen spannenden Abend!